Das Verfahren

Das Verfahren ist nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt und entspricht dem neusten Stand der Technik. Gleichzeitig erfüllt es die Forderungen der EU-Hygieneverordnung 1774/2002 für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte. Darüber hinaus ist die Biogasanlage nach DIN ISO 9002 und als Entsorgungsfachbetrieb zum Einsammeln, Befördern, Behandeln und Lagern organischer Abfälle zertifiziert.

Geprägt durch den landwirtschaftlichen Charakter des Schradenlandes wurde für den Standort Gröden eine güllebasierte Co-Fermentation als sinnvollstes Verfahren ermittelt.

Als Grundlage für diese Biogasanlage wurde das Verfahren der anaeroben Nassfermentation gewählt. In diesem Verfahren werden flüssige organische Abfälle (Rinder- und Schweinegülle aus der Region, Fettabscheiderinhalte u.ä.) und feste organische Abfälle (Bioabfall, Küchen- und Kantinenabfälle, überlagerte Nahrungsmittel u.ä.) vermischt und zu einem landwirtschaftlich einsetzbaren Gärsubstrat verarbeitet. Damit erfolgt eine 100%-ige Verwertung der organischen Abfälle. Es entsteht kein Abfall und Abwasser.

Diese organischen Abfälle werden entsprechend ihrer Konsistenz über verschiedene Wege in das Anlagensystem eingebracht. Anschließend werden sie zerkleinert und einer Hygienisierung zugeführt, wo pathogene Keime und andere Erreger bei 70°C und einer Verweilzeit von mindestens einer Stunde abgetötet werden.

Nach dieser Vorbehandlung werden die organischen Abfälle im Mischbehälter mit Gülle vermischt und kontinuierlich in zwei parallel geschaltete Reaktoren geleitet. In diesen Reaktoren erfolgt im mesophilen Bereich die eigentliche Biogasproduktion. Unter Luftabschluss und bei einer konstanten Temperatur von 37°C zersetzen Mikroorganismen die Biomasse, wobei ein stark methanhaltiges energiereiches Gasgemisch entsteht, welches im nachgeschalteten Blockheizkraftwerk zur Energieerzeugung genutzt wird.

Nach einer durchschnittlichen Verweilzeit von ca. 21 Tagen verlässt das inzwischen ausgegaste und in seinem Gaspotential weitgehend erschöpfte Material die Reaktoren und wird bis zu seiner weiteren Verwendung als landwirtschaftlich eingesetztes Gärsubstrat in offenen Lagerbehältern zwischengelagert.

Neben der Verwertung von flüssigen bzw. pumpfähigen Abfällen besteht auch die Möglichkeit der Verwertung von überlagerten Nahrungsmitteln bzw. Abfällen mit Verpackungen.
In einer Halle werden die verpackten Abfälle nach Anlieferung maschinell aufbereitet. Dabei erfolgt eine Trennung der Abfälle in Verpackungsmaterialien und verwertbare Abfälle. Die organischen Inhaltsstoffe werden der Biogasanlage zur Verwertung und das verbleibende Verpackungsmaterial in Abhängigkeit seiner Beschaffenheit wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Zur Erfassung der Nahrungsmittelabfälle eingesetzte Behälter der Größen 60l, 90l, 120l und 240l werden in einer Waschvorrichtung gereinigt und desinfiziert.